Ein Kiezblock ist ein städtisches Quartier ohne Kfz-Durchgangsverkehr. Die Straßen gehören hauptsächlich dem Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr; das Auto ist nur zu Gast. Alle Gebäude sind trotzdem für Anwohner, Rettungsfahrzeuge, Müllabfuhr, Lieferverkehr etc. erreichbar, nur eine durchgängige Querung mit dem Kfz ist nicht mehr möglich. Die übrigen (Wohn-)Straßen werden zu Grünflächen, Fußgängerzonen oder mit Radwegen und Straßenmöbeln versehen. Damit der Kfz-Verkehr nicht einfach auf den Nachbarkiez ausweicht, ist es entscheidend, angrenzende Quartiere bei der Gestaltung von Kiezblocks zu berücksichtigen und in die Planung miteinzubeziehen.
Woher kommt die Idee?
Kiezblocks nehmen Ideen aus den Superblocks aus Barcelona auf und kombinieren sie mit den niederländischen „Kompartments”. In der Praxis bedeutet das, Mischnutzungsflächen innerhalb eines Kiezblocks zu definieren – für Radfahrende, zu Fuß Gehende und Menschen, die die Straßenräume wiederbeleben wollen. Nur Bewohner:innen und Anlieger:innen dürfen innerhalb eines Blocks mit dem Auto fahren. Der Kfz-Durchgangsverkehr hingegen verläuft auf den dafür vorgesehenen Hauptstraßen. Die sind – laut Mobilitätsgesetz – so umgebaut, dass geschützte Rad- und Fußwege sowie sicheres Kreuzungsdesign auch ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen ein sicheres und komfortables Vorankommen ermöglichen.
Was bringen Kiezblocks?
Weniger Kfz-Verkehr in den Quartieren bedeutet weniger schädliche Luft- und Lärmemissionen. Die Aufenthaltsqualität für Anwohnerinnen und Anliegerinnen steigt, und die Straßen werden sicherer. Für Fuß-, Rad- und öffentlichen Nahverkehr werden die Verbindungen attraktiver und zeitsparender. Auch Lieferverkehre profitieren von der Verkehrsvermeidung in den Nebenstraßen, zumal der Durchgangsverkehr wegfällt. Kiezfremde Kfz-Fahrer*innen müssen Umwege über die Hauptstraßen einrechnen; die Wege des kiezeigenen Kfz-Verkehrs wird im schlimmsten Fall einige hundert Meter länger.
Weitere häufige Fragen werden hier beantwortet: https://www.kiezblocks.de/konzept/faktencheck-faq/
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