Zur Aktion auf der Hirschbrücke (Juli 2024)

Dieses Ziel verfolgen wir mit unserer Aktion:

Seit den 50er Jahren, als das Auto seinen Aufstieg als Symbol der individuellen Freiheit begann, wurden unsere Städte für die Automobilität optimiert – auf Kosten anderer Fortbewegungsarten wie Fuß- und Fahrrad-Verkehr. Inzwischen steht der Kfz-Verkehr nicht nur als einer der größten Verursacher der Klimakrise fest, auch die Städte quellen über vom sog. „ruhenden Verkehr“ ungenutzter Autos. Man kennt es mittlerweile nicht mehr anders.

Während einerseits einige Menschen auf ein eigenes Auto verzichten, ist dies für viele andere bisher noch undenkbar – unter anderem, weil in vielen Fällen das Auto in den Kfz-freundlichen Städten als die bequemste Alternative erscheint, während der Radverkehr als umständlich und gefährlich wahrgenommen wird. 

Ein Ziel fortschrittlicher Stadtgestaltung sollte demnach sein, die Städte nach und nach sicherer und attraktiver für den Fuß- und Radverkehr zu gestalten.

Durch ein weniger von Autoverkehr und Parkplätzen kann gleichzeitig Platz entstehen um Sitzgelegenheiten, Fahrradständer und Bäume und Beete zu errichten. Die Erreichbarkeit von Geschäften und Wohnhäusern wird dabei nicht beeinträchtigt. Im Gegenteil, durch eine neue Organisation des Raums kann bspw. Platz für Ladezonen geschaffen werden, durch die Zusteller*innen und Kund*innen nicht mehr in zweiter Reihe parken müssen.

Wir wollen mit unseren Aktionen zeigen, wie sich bestimmte Orte anfühlen könnten, wenn sie vom Kfz-Verkehr befreit würden und dafür sensibilisieren, dass es vielfältige und schöne Alternativen dazu gibt, als den Status quo in Wohngebieten – vollgeparkte Straßen ohne Sitzmöglichkeiten, mit engen Fuß- und Radwegen und Wohnstraßen, die als schnelle Durchgangsroute dienen.

Warum die Hirschbrücke?

Die Hirschbrücke ist einer von vielen Orten in Karlsruhe, deren Schönheit, Lebensqualität, Sicherheit sowie Rad- und Fußfreundlichkeit von einer Reduzierung oder gar Befreiung vom Kfz-Verkehr profitieren könnte. Hier sitzen besonders abends die Anwohner:innen gerne noch zusammen, werden jedoch häufig durch durchfahrende Autos beeinträchtigt. Außerdem lädt die Brücke dazu ein, die Hirschstraße als schnelle Abkürzung zu nutzen, was wiederum zu dem schon erwähnten störenden Durchfahrtsverkehr innerhalb des Wohnviertels sorgt.

Bei unserer Aktion möchten wir mit der Nachbarschaft ins Gespräch kommen. Wir präsentieren unsere Ideen, laden aber auch alle ein, uns mitzuteilen, welche Straßen sie verkehrsberuhigen würden und wie sie sich ihre Stadtviertel (Kieze) wünschen.

Die Hirschbrücke ist nicht der einzige Ort, an dem wir uns Veränderungen vorstellen könnten. Wir finden jedoch, dass sich der Zeitpunkt anbietet Veränderungen dort anzustoßen. Ab September 2024 wird die Querung der Kriegsstraße umgebaut. Wir finden: Mit Beendigung dieser Bauarbeiten, sollten auch die ersten Schritte des Begegnungsraums Hirschbrücke und der Fahrradstraße Hirschstraße Realität werden.

Was wir fordern:

Wir fordern eine Hirschbrücke ohne Autoverkehr und eine sichere Fahrradstraße in der Hirschstraße. Unsere konkreten Forderungen finden sich hier.

Fahrradverkehr als Gefahr für den Fußverkehr?

Nein, denn wir möchten die eigentliche Straße auf der Brücke einengen, damit (an den Seiten) Raum für die Zufußgehenden geschaffen wird. So entsteht ein sicherer Weg für die Radfahrer:innen in der Mitte und ebenso sichere Bereiche für die Fußgänger:innen.

Herzliche Einladung:

Wir laden alle Anwohnenden und Interessierten am 27. und 28. Juli auf die Hirschbrücke ein, zwischen 16 und 21h wird es Programm geben. Anders als bei der Aktion vor etwa einem Jahr wird es dieses Mal keine Essens- und Getränkestände geben. Wir möchten daher alle einladen, selbst Sitzgelegenheiten und Essen und Getränke mitzubringen.